Nebenkostenfalle bei der Wohnungssuche vermeiden

Wer derzeit eine Wohnung sucht, der sollte dabei verstärkt auf die Höhe der sogenannten zweiten Miete, also der Nebenkosten achten. Denn diese können selbst bei Wohnungen vergleichbarer Größe und Ausstattung doch sehr unterschiedlich ausfallen – zum Beispiel je nachdem, ob und wie das Objekt gedämmt ist, welches Heizsystem verwendet wird und dergleichen mehr.

Neben- und Betriebskosten – ein Überblick

Den Löwenanteil der Nebenkosten nehmen heutzutage die Aufwendungen zur Beheizung der Wohnräume und zur Warmwasserversorgung ein.
Neben diesen warmen Kosten zählt jedoch auch noch ein ganzes Bündel an kalten Betriebskosten zur Gesamtheit der Nebenkosten:

  • Gebühren für Zu- und Abwasser
  • die Müllentsorgung oder die Straßenreinigung
  • die Aufwendungen für die allgemeine Pflege des gesamten Mietobjekts (Gebäudeservice, Hausmeister, Putz- oder Winterdienste, Gartenpflege)

Auch Kosten für den Betrieb und die Wartung von Liftanlagen, die Beleuchtung der Allgemeinflächen oder eventuell vorhandene TV-Empfangsanlagen werden letzten Endes auf die Mieter umgelegt. Dazu kommen Beteiligungen an der Wohngebäudeversicherung, der Gebäudehaftpflicht und der Grundsteuer.

Nebenkosten

Nebenkosten

Tipp: Achten Sie darauf, dass sich in ihrer Wohnung ein Kaltwasserzähler befindet; ist dies nicht der Fall, wird der Verbrauch anteilig nach einem bestimmten Verteilerschlüseel erhoben, der vor allem Singles benachteiligt. Ist jedoch ein Zähler vorhanden, muss der Vermieter nach dem tatsächlichen Verbrauch abrechnen.

Besonderes Augenmerk auf die Energiekosten legen!

Vor dem Hintergrund der steigenden Rohstoff- und Energiepreise schlagen vor allem die Kosten für die Heizung und Warmwasseraufbereitung zu Buche. Diese sind in nur wenigen Jahren signifikant gestiegen. Trotz vielfacher Maßnahmen zur Wärmedämmung oder zur Einsparung von Heizenergie tun darüber hinaus überproportional lange und kalte Winter ihr Übriges.

Bei der Wohnungssuche sollte also verstärkt auch darauf geachtet werden, wie beispielsweise die Fenster gedämmt sind. Falls diese älter als 20 Jahre sind, nutzt oft auch die beste Dämmung nichts – hier kann es trotzdem gehörig durchziehen.
Generell sollte die Beheizung der Wohnung genau temperiert werden können und möglichst auch eine Nachtabsenkung vorgesehen sein. Alte Thermostatknöpfe, kaputte Ventile oder Nachtspeicherheizungen sind hier absolute No-Gos. Hände weg auch von älteren Fußbodenheizungen – oft sind diese schwer zu regulieren und neigen zur Überheizung der Wohnung.

Tipp 1: Makler oder Vermieter können viel erzählen – erst der Blick auf die letzte Heizkostenabrechnung (und den Bescheid über eine eventuell fällige Nachzahlung) des Vormieters gibt Auskunft über die tatsächliche Höhe der anfallenden Kosten. Bestehen Sie von daher immer darauf, die entsprechenden Unterlagen einsehen zu können.

Tipp 2: Lassen Sie sich den Gebäudeenergieausweis des Miethauses zeigen: Dieser ist unterteilt in einen Bedarfs- und einen Verbrauchsausweis und funktioniert ähnlich wie die Energieeffizienz-Klassifizierung an Elektrogeräten – ist alles im grünen Bereich, können Sie bedenkenlos zugreifen. Leuchtet es auf der Schätzskala jedoch gelblich oder sogar rötlich, ist höchste Vorsicht geboten.

Ist endlich eine passende Wohnung gefunden und steht der Umzug dann an, sollte man auf jeden Fall auch rechtzeitig an die Einrichtung eines Nachsendeauftrages für die Post denken. Am besten ein bis zwei Wochen vorher, denn die Postdienstleister benötigen etwas 3 bis 5 Werktage zur Einrichtung der Postweiterleitung.

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